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Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK), bis 1948 Kaiser-Wilhelm-Kanal genannt, ist eine künstliche Wasserstraße und verbindet die Elbe bzw. die Nordsee mit der Ostsee. Er erstreckt sich von Brunsbüttel im Westen bis Kiel-Holtenau im Osten. Die Gesamtlänge beträgt 98,6 km (53,3 sm). Durch Schleusen an den beiden Kanalenden wird der Wasserstand konstant gehalten.

Der Nord-Ostsee-Kanal im Lageplan und Längsschnitt
Der Nord-Ostsee-Kanal im Lageplan und Längsschnitt

Erbaut wurde der NOK in den Jahren 1887 bis 1895. Damals hatte der Kanalquerschnitt, der als Trapezquerschnitt ausgebildet war, eine Sohlenbreite von 22 m, eine Wasserspiegelbreite von 66,7 m und eine Wassertiefe von 9 m.
In 8 Baujahren waren bis zu 8.000 Arbeiter gleichzeitig eingesetzt. Sie hoben 80 Mio m³ -Boden aus, bauten 2 Schleusenpaare, 2 Hochbrücken, 6 bewegliche Brücken, 16 Fährübergänge, außerdem Schöpfwerke, Auslaufbauwerke und Betriebsanlagen.

Fotoaufnahmen um die Jahrhundertwende
Fotoaufnahmen um die Jahrhundertwende

Die erste Kanalerweiterung erfolgte bereits 1907 bis 1914. Mit je 2 zusätzlichen großen Schleusen und der Errichtung weiterer 3 Hochbrücken wurde der Kanal der damaligen Entwicklung im Schiffs- und Flottenbau angepasst. Die Kanalsohle wurde von 22 m auf 44 m verbreitert und die Wassertiefe von 9 m auf 11 m vertieft.
Die zweite Kanalerweiterung fand in den Jahren 1965 bis 2000 im Rahmen eines umfassenden Anpassungs- und Sicherungsprogramms statt. Ziel dieses Ausbaus war es, das Kanalbett gegen die höheren fahrdynamischen Beanspruchungen der zunehmend größeren Schiffe zu sichern und damit Schäden an den Kanalböschungen entgegenzuwirken. Der Ausbaubereich erstreckte sich von Brunsbüttel bis zur Weiche Königsförde östlich von Rendsburg (Kkm 80). In diesem Kanalabschnitt weist der Querschnitt nunmehr eine Sohlenbreite von 90 m, eine Wasserspiegelbreite von 162 m und eine Wassertiefe von 11 m auf. Im weiteren Verlauf des Kanals bis zur Schleuse Kiel-Holtenau, der so genannten Oststrecke, konnte wegen ausreichender Standsicherheit der Böschungen auf eine Querschnittsvergrößerung verzichtet werden.

Um den Nord-Ostsee-Kanal fit für die Schiffsverkehre der Zukunft zu machen, baut die Wasserstraßen-und Schifffahrtsverwaltung des Bundes die Oststrecke zwischen Großkönigsförde und Holtenau in mehreren Bereichen aus. Der erste Bauabschnitt umfasst die Kanalkilometer 80,1 bis 84,4 zwischen Großkönigsförde und Schinkel. Seit 2020 wurden hier bereits hunderttausend Kubikmeter Böschung abgebaggert. In 2023 soll der Nassaushub unter der Wasserlinie beginnen.
Nach Abschluss dieser Maßnahme sind in aufeinander folgenden Abschnitten der Ausbau der Oststrecke und die Anpassung des weiteren Kanalverlaufs bis Kiel-Holtenau geplant. Während die Weststrecke von Brunsbüttel bis zur Weiche Königsförde bereits auf eine Sohlbreite von 90 Metern erweitert wurde, hat der Kanal von Königsförde bis zu den Levensauer Hochbrücken noch heute eine Sohlbreite von 44 Metern und damit die Abmessungen von 1914. Mit dem Ausbau soll diese Oststrecke auf die Sohlenbreite von 70 Metern gebracht und damit das bestehende Nadelöhr beseitigt werden.
Infos: www.wna-nord-ostsee-kanal.wsv.de

Impressionen des Anpassungs- und Sicherungsprogramms
Impressionen des Anpassungs- und Sicherungsprogramms

Quelle: Wasser- und Schifffahrtsverwaltung

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