Achterwehrer Schifffahrtskanal

Seine Bedeutung als Bundeswasserstraße verloren ...

…hat der Achterwehrer Schifffahrtskanal bereits in den 80er Jahren. Nach Inbetriebnahme der Schleuse „Strohbrück“ im Jahre 1913 herrschte hier allerdings ein reger gewerblicher Schiffsverkehr. Insbesondere das Getreide aus der überwiegend landwirtschaftlich geprägten Region um Achterwehr wurde hier „verschifft“. Die NOK-Route verläuft direkt auf dem damaligen Treidelpfad. Auf diesen Pfaden wurden früher die Schiffe von Menschenhand oder Pferden gezogen. Der rund 2,9 km lange und 3 m tiefe Achterwehrer Schifffahrtskanal entstand erst durch den Bau des Nord-Ostsee-Kanals. Ursprünglich lag Flemhude mit einem kleinen Hafen direkt am damals sehr viel größeren Flemhuder See, und war mit kleinen Schiffen von der Nordsee aus über die Eider erreichbar.

Da der NOK circa sieben Meter tiefer als die Wasserspiegelhöhe des Flemhuder Sees durch die hügelige Landschaft führen sollte, musste 1891/1892 der Wasserspiegel des Sees entsprechend abgesenkt werden: Das heißt, man ließ das Seewasser in den NOK ablaufen. Die dabei entstehenden verlandeten Seeflächen nutzte man zur Unterbringung erheblicher Bodenmassen aus Baggerarbeiten am NOK. Damit reduzierte sich die ursprüngliche Seefläche von 234 ha auf rund 90 ha und Flemhude verlor seine günstige Lage direkt am See. Erst 1913 änderte man diesen Zustand, indem man den Achterwehrer Schifffahrtskanal als Fortführung der Eider erbaute. Der auf einem knapp sieben Meter hohen Damm verlaufende Kanal ermöglichte im Zusammenhang mit der Schleuse Strohbrück wieder die Anbindung Flemhudes an die Nordsee. Heute lädt Sie der Achterwehrer Schifffahrtskanal zu Paddeltouren über die Eider bis zum Westensee ein. Das Gelände um den Achterwehrer Schifffahrtskanal zeichnet sich durch seinen hohen Erholungswert sowie durch große Pflanzen- und Tierartenvielfalt aus.

 

Eine Besichtigung der Schleusenanlage Strohbrück lohnt sich - trotz ihrer Stilllegung aufgrund umfangreicher Schäden im Jahre 2001. Beeindruckend ist die Höhe der Schleuse, die eine Vorstellung der zu überwindenden Höhendifferenz zwischen den Wasserspiegeln des Achterwehrer Schifffahrtskanals und des Nord-Ostsee- Kanals vermittelt. Der hohe Investitionsaufwand sowie die Tatsache, dass die Schleuse nicht mehr für die gewerbliche Schifffahrt genutzt wird, verhindern bislang eine Reparatur der Einkammerschleuse mit 40 m nutzbarer Länge und 8 m nutzbarer Breite.