Fähren

Vierzehn Fähren für Autos, Fahrräder und Fußgänger pendeln zwischen den beiden Kanalufern hin und her. Dank Kaiser Wilhelm I. ist die Benutzung grundsätzlich kostenlos. Die kaiserliche Verordnung, die das damals bei der Eröffnung zusicherte, hat bis heute Gültigkeit.

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Eine Berühmtheit ist die an zwölf Seilen hängende Schwebefähre unter der Rendsburger Hochbrücke. 

Die neue Schwebefähre fährt täglich zwischen 5.00 und 23.00 Uhr (im Winter bis 22.00 Uhr) nach Fahrplan. In knapp zwei Minuten legt sie pro Überfahrt eine Strecke von 120 m zurück. Das sind rund 6.000 km pro Jahr. Pro Fahrt können 100 Personen und vier Fahrzeuge transportiert werden.

Die Schwebefähre ist ein Neubau mit modernen Antriebs- und Sicherheitssystemen. Vier Elektromotoren mit jeweils einer 30 kW-Leistung treiben die Schwebefähre an. Die Energieversorgung funktioniert redundant und das Fährdeck wurde aus einer rutschfest beschichteten durchgängigen Stahlplatte hergestellt. Neu ist auch die Installation eines modernen Kamerasystems.

Am 8. Jan. 2016 kollidierte die alte Schwebefähre (Inbetriebnahme 1913) mit einem Seeschiff. Eine Reparatur war nicht mehr möglich. Ca. 1.700 Personen und ca. 350 Fahrzeuge haben sie täglich durchschnittlich genutzt.

Die ehemalige Schwebefähre wurde demontiert und auf dem Bauhofgelände des WSA NOK zwischengelagert.

Die Eisenbahnhochbrücke einschließlich der Schwebefähre steht seit 1988 unter Denkmalschutz.
Zum 100-jährigen Bestehen der Eisenbahnhochbrücke 2013 wurde das gesamte Brückenensemble von der Bundesingenieurkammer und der Architekten- und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein zum historischen Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland benannt.

Quelle: Wasserstraßen und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, WSV.

 

 

Frisch restauriert: An der langen Kette

Kettenfähre Fischerhütte - als technisches Museum an Land gesetzt

In früheren Zeiten wurden die ersten Fähren mit Muskelkraft an Stahlseilen über den Kanal gezogen. Fortschrittlich dagegen waren die Kettenfähren, die sich mit Maschinenkraft an einer schweren Kette entlang bewegten. Die letzte Fähre dieser Art fuhr in Fischerhütte und ist dort als technisches Denkmal zu besichtigen. Heute fahren die Fähren frei und werden von Kapitänen mit Patent gesteuert.

Einzige Ausnahme war die Schwebefähre an der Rendsburger Hochbrücke: Sie war von einem Elektrikermeister betrieben und konnte 4 Autos und 60 Fußgänger in weniger als 2 Minuten die 135 Meter über den Kanal befördern. Nach einem Unfall wurde sie 2016 aus dem Verkehr gezogen. Nun wurde eine neue gebaut, die im März 2022 wieder ihren Betrieb aufgenommen hat.

Die einzige weitere Schwebefähre Deutschlands findet man im Landkreis Cuxhaven, wo sie die Oste überquert. Was die Rendsburger Schwebefähre einmalig macht, ist die Tatsache, dass sie an einer Brücke hängt, die auch von Zügen genutzt wird. Bei anderen Schwebefähren dient das Brückengestell nur als Aufhängung.

Neue 45-Tonnen-Fähren am NOK

Die neue Fähre mit Hybridantrieb Quelle: BWB

Der Nord-Ostsee-Kanal bekommt 2023 neue Fähren. Die erste ging schon im Frühjahr an der Fährstelle Hohenhörn und die zweite im Sommer in Hochdonn in Betrieb. Der dritte Neubau wird dann im Herbst an der Fährstelle Nobiskrug eingesetzt. Die „Audorf“ und die „Hochdonn“, beide Baujahr 1953, sowie die noch ein Jahr ältere „Nobiskrug“ werden durch neue Modelle mit hybrider Energieversorgung ersetzt. Diese sind ausgestattet mit batterieversorgten Elektroantrieben, bei denen die Batterien sowohl Neue 45–Tonnen-Fähren am NOK von einem Dieselgenerator an Bord als auch mit einem automatisierten Landanschluss aufgeladen werden können. Damit tragen sie zu einer deutlichen Reduzierung von Brennstoffverbrauch und Schadstoffemission bei. Während es bei der zu transportierenden Anzahl von acht PKW bleibt, können sich Fußgänger und Radfahrer auf mehr Wind und Wetterschutz freuen. Langfristig sieht die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung vor, die gesamte NOK-Fährflotte zu erneuern. Infos: www.gdws.wsv.bund.de