1938 plante der damalige Reichsverkehrsminister, einen Ölhafen direkt am Nord-Ostsee-Kanal zu bauen, dort, wo heute der Sockel der Autobahnhochbrücke Hohenhörn (Schaftstedt) / A 23 steht. Der Reichsfiskus bzw. die Kriegsmarine kaufte hierfür von den Landbesitzern 33,6 ha Land auf. 1939 begannen die Baggerarbeiten zur Verbreiterung des Kanals im Bereich des geplanten Ölhafens. Die Ausbuchtung des Kanals ist heute noch zu sehen. Unter anderem wurden diverse Tanks, die vorher mit dicken Betonmänteln versehen worden waren, in die Erde eingelassen.
1940 wurde eine behelfsmäßige Ölpier für Tankschiffe gebaut mit 185 m Länge, 22 m Breite und 9,5 m Tiefgang. Ebenfalls wurde die Ölpipeline DEA – Raffinerie Hemmingstedt - nach Schafstedt gebaut. Ende 1942 ging der Marine-Ölhafen in Betrieb. Betankt wurden u.a. U-Boote, Torpedo- Boote, Minensuch-Boote. Das Tanklager Schafstedt verfügte über eine Gesamtlagerkapazität von ca. 41.200 m³. Nach Kriegsende wurde alles von der britischen Besatzungsmacht abgebaut und zerstört. Heute ist die Fährstelle Hohenhörn in der Gemeinde Schafstedt ein beliebtes Ziel für Ausflügler und Tagestouristen. Der Kanal selbst, aber auch die reizvolle Umgebung bietet sich für Wanderungen oder Radtouren geradezu an. In einer abwechslungsreichen Landschaft mit Weiden, Wäldern und Mooren können Sie neue Kraft aus der unberührten Natur schöpfen.
©Renate Wohlert/Bericht entnommen: Fa. Wesseling HmbH, Limbach-Oberfrohna